Die nachfolgende Geschichte in Wort und Bild wurde der Festschrift anlässlich des 125jährigen Feuerwehrjubiläums im Jahre 2008 entnommen. Die damaligen Redakteure und Textautoren waren laut Impressum der Festschrift Alfred Just und Bernhard Kühn, die Fotos waren privat.

Vorgeschichte: Feuerschutzmaßnahmen im 19. Jahrhundert

Gemäß der Feuerwehrordnung vom 4. Juni 1868 bildeten die Orte Agawang, Aretsried, Auerbach, Biburg, Buch, Deubach, Fischach, Häder, Horgau, Horgauergreut, Kutzenhausen, Lindach, Reitenbuch, Rommelsried, Ustersbach, Willishausen und Wollishausen aus dem damaligen Bezirksamt Zusmarshausen, mit Anhausen, Diedorf, Margertshausen und Gessertshausen aus dem Bezirksamt Augsburg einen Hilfsbezirk. Demnach mussten, wenn in einer dieser Gemeinden ein Brand ausbrach, die anderen mit Spritze und Löschrotte zu Hilfe kommen.

Aufzeichnungen der Lindacher Feuerwehr aus den Anfangstagen geben Aufschluss über die Feuerschutzmaßnahmen der Gemeinde in dieser Zeit. In dem Bericht schwingt ein gewisser Stolz darüber mit, welche Verbesserungen sich seitdem ergeben haben. So wird dort festgestellt:

Die damaligen Requisiten einer Feuerwehr waren oft mangelhaft und die Gemeinde Lindach [besaß] blos drei Aufsteigleitern mit ebensoviel eisernen Hacken, welche aber viel zu wünschen übrig ließen. Dem entsprechend waren [sie nicht geeignet zu dem Zweck, Anm. d. Verf.] zu welchem sie dienen sollten und [mußten] bei einem Brandunglück als defekt und unbrauchbar genannt werden [...]. Eine fahrbare Löschmaschine war in der Gemeinde Lindach, wie in der Nachbar-Gemeinde Häder, nicht vorhanden. Die Gemeinde Häder war blos im Besitz einer kleinen tragbaren Spritze. Im Jahr 1862 verständigten sich beide Gemeinden und schafften auf Kosten derselben eine vierrädrige Löschmaschine mit Feuerwehrhaus [an], welches in Häder zu stehen kam [...] Nach diesem erhielt die Gemeinde Lindach die in Häder befindliche [alte] Spritze zugestellt um im Fall eines Brandes, bis die in Häder befindliche Spritze ankommt, Ersatz zu leisten. Auch zeigte es sich bei einem in hiesiger Gemeinde ausgebrochenen Brand, wie mangelhaft es ist, wenn die nötigen Geräte fehlen. Im Jahr 1882 wurde endlich zu Werke gegangen. Durch Aneifern [=Anspornen] des Bürgermeisters Wohlgemuth und der Gemeinde-Verwaltung [erfolgte der] Gemeindebeschluss, dass man sich von dem Mitbesitz der Löschmaschine in Häder durch einen beiderseitigen Beschluss und treffende Rückvergütung trenne [um] für die Gemeinde Lindach eine vierrädrige Saug- und Druckspritze anzuschaffen. Für Unterbringung derselben sorgte vorderhand Bürgermeister Wohlgemuth und ließ in seiner Scheune mit geringen Kosten [...] einen Aufbewahrungsplatz für die vorhandenen Requisiten einrichten.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lindach im Jahr 1883

Mit dem Kauf einer eigenen Löschmaschine hatte die Gemeinde einen wesentlichen Beitrag zur eigenständigen Bewältigung von Feuersgefahren geleistet. Der nächste Schritt, die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, war damit nur konsequent. Anregungen dazu kamen sowohl von Außen als auch aus der Gemeinde selbst:

In unserer Umgebung aber entstanden immer mehr freiwillige Feuerwehren und [dabei] hat sich die Einrichtung bei einem Unglück als bewährt und zweckentsprechend gezeigt. Auf die öfftere Aufforderung des Herrn Bezirksvertreters Klingensteiner, wie auch des Herrn Bürgermeisters Wohlgemuth, mit Mut und Ernst an die Sache zu gehen, um für Hab und Gut dem Nächsten beistehen zu können, wenn es von Element[ar]en Ereignissen bedroht wird [, schritt man zur Tat]. Im Jahr 1883 wurde einstimmig der Beschluss gefasst, eine freiwillige Feuerwehr in der Gemeinde Lindach zu gründen.

Dank der großen Bereitschaft zur Unterstützung der neuen Wehr war die nötige Ausrüstung bald angeschafft:

Erstens wurde auf Gemeindekosten eine Stützleiter mit drei Dachleitern angeschafft, von [welchen] letzteren ein Stück Wagnermeister Schmid unendgeldlich fertigte, welches dankend anerkannt wird. Weiter erhielt die freiwillige Feuerwehr Lindach vom Unterstützungs- Kreisverein einen Requisitenwagen, 10 St. messene Helm, 3 Haarbusch, 6 Steigergurten mit Ring und Karabiner und 30 Met. Hanfschläuche, für welches die gesamte Feuerwehr Lindach dem Verein den vollsten Dank abstattet, ferner hat Bürgermeister Wohlgemuth zum Ankauf der noch fehlenden Ausrüstungsgegenstände bereitwillig Mk 100 unverzinslich vorgeschossen, ebenso der Vorstand Steger Mk 50 und ist nun die 34 Mann zählende Feuerwehr soviel als möglich ausgerüstet.

Der Bau des Requisitenhauses im Jahr 1897

Dass aber das große Projekt „Feuerwehr“ für eine kleine Gemeinde wie Lindach auch eine enorme Belastung darstellen konnte, zeigte sich am Streit um die Errichtung eines eigenen Feuerwehr-Requisitenhauses, der erst im Jahre 1897 entschieden wurde:

Es war die freiwillige Feuerwehr nunmehr sehr gut mit Löschgeräten versehen, aber ein Mangel machte sich immer noch fühlbar u. der war die Unterbringung unserer guten, sowie schönen Löschgeräte in einem Ökonomengebäude. Mehrmals wurde von Seite des Herrn Bezirksamtmanns Hausladen die Anregung gepflogen, die Löschgeräte von hier zu entfernen u. ein Requisitenhaus zu erbauen. Aber immer stieß der Bürgermeister nach Vortrag dieses Wunsches auf Widerstand von Seite der Gemeindebürger. Es wurden immer die Vorjahre hervorgehoben, wo eine so kleine Gemeinde sehr viel zu diesem Zwecke leisten musste. [...] Erst im Jahre 1897 gelang es dem Bürgermeister, unter Vorhalt der großen Gefahr, welche unsere Requisiten in einem mit Heu und Stroh vollgefüllten Stadel ausgesetzt sind, die Gemeindebürger dahin zu bewegen den Neubau eines Requisitenhauses auf dem Gemeindeplatz gegenüber des Wohngebäudes Hausnr. 3 1/2 auszuführen, was jetzt von allen Einwohnern als sehr zweckentsprechend anerkannt wird.

Mit dem Bau einer Hochdruckwasserleitung und mehrerer Hydranten im Jahre 1904 kann die Frühphase der Feuerwehr als abgeschlossen betrachtet werden.

Urkunde für 15 Jahre „Pflichteifrige Feuerwehrdienstleistung“ im Jahre 1898

Löscheinsätze der Freiwilligen Feuerwehr Lindach

Der erste und zugleich größte Brand in der Geschichte Lindachs (noch ohne eine Feuerwehr), der urkundlich erwähnt wurde führt zurück ins 18. Jahrhundert. Im Jahre 1794 entstand durch Blitzschlag eine große Feuersbrunst, der die gesamte nördliche Hälfte Lindachs zum Opfer fiel. Es brannten insgesamt elf Anwesen bis auf die Grundmauern nieder. Recht zahlreich waren die Brandeinsätze der Lindacher Wehr, welche später im Einsatzbuch erwähnt sind. Besonders um die Jahrhundertwende mussten die Wehrmänner ihre Tatkraft unter Beweis stellen.

Im einzelnen sind aus jener Zeit folgende Einsätze aufgeführt:

14. November 1904 Es brannte im Anwesen des Schuhmachers Hindermaier.
17. März 1905 Brandobjekt war der große Stadel des Ökonomen Martin Leutenmeier in Au.
23. Juni 1906 Brand des Anwesens von Landwirt Georg Mair in Häder.
02. Juli 1906 Brand des Anwesens von Gastwirt Karl Zott in Neu-Häder.
04. Juli 1907 Feuer im Ökonomiegebäude der Brauerei des Anton Rottmair.
20. Oktober 1907 Die Feuerwehr beteiligte sich mit 2 Rotten und Löschmaschine an einem größeren Brand in Dinkelscherben.
10. Februar 1912 Brand im Anwesen des Landwirts Josef Bucher in Au.
17. Juni 1913 Abends rückten 2 Rotten nebst Löschmaschine zum Brand im Anwesen des Bauers Johann Hafner in Dinkelscherben aus.
02. März 1924 Brand der Ökonomiegebäude der Landwirte Alois Fichtel und Joseph Wiedemann in Häder.
24. April 1927 Brand der Anwesen Heichele und Kastner in Buch.
August 1929 Brand im Stalle des Bauern Johann Hafner in Dinkelscherben.
15. August 1929 Der Stadel des Maurer Anton Löffler stand in Flammen. 17 Mann und die Löschmaschine traten in Tätigkeit.
22. November 1933 Verursacht durch spielende Kinder brach im Heuboden des Bauern Anton Kraus in Au Feuer aus.
27. Oktober 1942 Feuer im Stall des Bauern Josef Mayer in Au durch Selbstentzündung von Grummet.
19. November 1948 Verursacht durch einen schadhaften Kamin brach nachts im Bauernhof des Kaspar Spenglers Feuer aus. Dem einwandfreien Funktionieren der erst kurzer Zeit vorher angeschafften Motorspritze war es zu verdanken, dass das Wohnhaus gerettet werden konnte.
09. Juni 1961 Durch Blitzschlag brannte die erst kurz vorher errichtete Scheune des Bauern Sebastian Kraus nieder.
27. Juni 1970 Auch hier brannte durch einen Blitzschlag der Stall des Bauern August Hauser in Schempach.

Der bisher letzte Großbrand im Ort Lindach ereignete sich am 19. Mai 1994. Er brach im Stadel des Anwesens von Peter Bär aus und griff schnell auf den Stall über. Das Wohnhaus konnte gerettet werden.

Anschaffung eines Feuerwehrautos durch die Gemeinde Lindach

Im Jahr 1976 wird die Freiwillige Feuerwehr Lindach mit einem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug, Marke Ford Transit, ausgestattet. Ermöglicht wurde diese Anschaffung durch die großzügige Unterstützung von Staat, Landkreis und durch die Gemeinde Lindach selbst. An vorderster Stelle der Förderer unserer Feuerwehr ist sicherlich der damalige Bürgermeister von Lindach, Stefan Steinbacher, zu nennen. Er war in Personalunion auch 1. Vorsitzender der Feuerwehr und kümmerte sich damit wie selbstverständlich auch um die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Lindach. Maßgebliche Verantwortung trug er auch für den Bau des Löschwasserbehälters und des früheren Gerätehauses wie auch für die Beschaffung des ersten und bisher einzigen Löschfahrzeuges. In Anerkennung seiner großen Verdienste für die Feuerwehr Lindach wurde er im Jahr 1986 – als er vom Vorstandsamt zurücktrat - zum Ehrenvorstand des Vereins ernannt.

 

Große Feier zum 95-jährigen Jubiläum und Fahnenweihe

Im Jahre 1978 konnte die Freiwillige Feuerwehr Lindach bereits ihr 95-jähriges Gründungsjubiläum feiern. Höhepunkte der dreitägigen Festlichkeiten waren die Fahnenweihe durch Pfarrer Albert Betz und Pfarrer Bernhard Rogenstein sowie der große Festumzug durch Lindach. Ermöglicht wurde die Fahnenweihe durch die gesamte Lindacher Bevölkerung und ihre große Spendenfreudigkeit, wodurch eine wunderschöne Vereinsfahne angeschafft werden konnte. Die Freiwillige Feuerwehr Häder übernahm in echter Nachbarschaft das Ehrenamt der Patenschaft.

 

Neubau des Feuerwehrhauses

In den neunziger Jahren stand ein neues Projekt an: Das Feuerwehrgerätehaus war in die Jahre gekommen und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es fehlten Sanitärräume und der provisorische Schulungsraum war in einem Nebengebäude (dem ehemaligen gemeindlichen Gefrierehaus) untergebracht. Die Vereinsführung bemühte sich um eine Verbesserung der Situation und um Schaffung einer langfristigen Lösung. Nach mehreren Anläufen konnte im Jahr 1995 endlich unter Federführung des damaligen Vorstandes Johann Plabst eine Genehmigung zum Bau eines Feuerwehrhauses mit integriertem Gemeinschafts- und Schulungsraum erreicht werden. So wurde zunächst in vollständiger Eigenleistung des Vereins und der örtlichen Landwirte die alte Unterkunft abgerissen um an deren Stelle ein Feuerwehrhaus zu errichten, welches auch die Funktion eines Vereinsheimes ausfüllen konnte. Mit einem bewundernswerten Arbeitseinsatz wirkten die Bewohner der kleinen Ortschaft Lindach hier mit, brachten eine Vielzahl unentgeltlicher Arbeitsstunden ein und opferten Urlaubstage. Vorstand Johann Plabst leitete dieses Bauprojekt mit sehr hohem persönlichen Einsatz und sorgte ständig für das nötige Material und die Maschinenausstattung, organisierte aber auch immer wieder die erforderlichen Fachkräfte und motivierte die Helfer.

 

Dieses Vereinsheim wurde auch mit Blick auf die Dorfgemeinschaft zur rechten Zeit erstellt, da der Ort Lindach kurze Zeit später keine Gastwirtschaft mehr hatte und daher ein Versammlungsraum im Ort sehr gelegen kam. Während der Bauphase wirkten nicht nur die Männer des Ortes mit, sondern auch die Frauen beteiligten sich mit großem Engagement, indem sie immer im Wechsel für die Zubereitung der Brotzeiten und Mittagsversorgung aufkamen, um die Arbeitsunterbrechungen zeitlich begrenzt zu halten. Das Bauwerk konnte daher zügig fertig gestellt werden. Als besonders gelungen wird der Schulungs- und Gemeinschaftsraum angesehen, in dessen Zentrum ein schön gemauerter Kachelofen steht, welcher im Winter eine behagliche Wärme schafft. Geziert wird der Ofen durch zwei Bildtafeln, welche die Friedenslinde und das erste Feuerwehrgerätehaus einerseits (Requisitenhaus aus dem Jahre 1897) und das Lindacher Wappen zur anderen Seite zeigen. Dieser Kachelofen wurde vor allem von den beiden Feuerwehrkameraden Alois Ritter (heute Ehrenkommandant) und Johann Plabst (heute Ehrenvorstand) errichtet.

 

Während der Bauzeit waren die Gerätschaften und das Fahrzeug der Feuerwehr im Stadel von Dora Mayer, der Schwester unseres viel zu früh verstorbenen Vorstandes Michael Mayer, untergebracht, damit auch die Einsatzbereitschaft jederzeit gesichert war. Einige weitere Materialien durften wir auch noch (einige Jahre) länger einstellen. Das Vereinsheim hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Anlaufstelle der Feuerwehrkameraden entwickelt und trägt somit zur Sicherung des Fortbestandes der Freiwilligen Feuerwehr Lindach bei.

Die Mannschaft der Lindacher Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Lindach zählt zu Beginn des Jahres 2008 insgesamt 35 aktive Feuerwehrmänner, von denen rund ein Drittel jünger als 23 Jahre alt ist. Den Verein unterstützen auch 17 passive Mitglieder. Unsere Wehr steht nun seit 125 Jahren im Dienst am Nächsten - und hat bereits vieles zum Wohle der Gemeinschaft geleistet. Dies im Geiste der Gründer fortzuführen wird auch in Zukunft unser Bestreben sein, obwohl sich die Aufgabenstellungen im Zeitverlauf verändern. Heute sind Einsätze wegen Überschwemmungen und andere Hilfeleistungen häufiger nötig als die Brandbekämpfung.

Im Verein waren seit der Gründung tätig:

als Vorstand:

Georg Steger 1883 – 1901
Stefan Schmid 1901 – 1934
Ulrich Leutenmayer 1934 – 1945
Stefan Steinbacher 1957 – 1986 (Ehrenvorstand)
Michael Mayer 1986 – 1992
Johann Plabst 1992 – 2004 (Ehrenvorstand)
Alfred Just 2004 - 2017
Andreas Kühn seit 2017

als Kommandant:

Philipp Spengler 1883 – 1923
Josef Mayr 1923 – 1928
Michael Rößle 1928 – 1934
Kaspar Spengler 1934 – 1945
Alois Ritter 1945 – 1952
Stefan Steinbacher 1952 – 1957
Johann Hindermeier 1957 – 1976
Alois Ritter 1976 – 1998 (Ehrenkommandant)
Albert Gnugesser 1998 - 2017
Joachim Schalk seit 2017

Beitrag der Feuerwehr zur Dorfgemeinschaft in Lindach:

Die Freiwillige Feuerwehr Lindach ist neben dem nun auch schon mehr als 20 Jahre bestehenden Bogenschützen-Club BSC Lindach der einzige Verein in unserem kleinen Dorf und daher schon traditionell das wichtigste Bindeglied in der Dorfgemeinschaft. Auch hier ist das Vereinsheim wiederum von besonderer Bedeutung, sei es als Veranstaltungsort eines Kesselfleischessens oder eines Sommerfestes. Die gemeinschaftlichen Unternehmungen eines „Oldieabends“ am Rosenmontag oder eines Vatertagsausfluges in die Fluren von Lindach kommen ebenso nur dann zu Stande, wenn diese von den Feuerwehrkameraden angestoßen und organisiert werden.

In den achtziger und neunziger Jahren hatte die Feuerwehr Lindach eine recht aktive eigene Fußballmannschaft. Besonderen Zuschauerzuspruch hatten dabei die Lokalderbys, welche mit den Feuerwehrkameraden aus Häder ausgetragen wurden. Wie der Größenunterschied der Orte und auch der Vereine vermuten lässt, reichte es für uns leider nie zum Sieg, obwohl wir uns jedes Mal sehr achtbar behaupteten. Erfolgreicher war dabei die mehrmalige Teilnahme an Hobbyturnieren wie dem Redskinscup, welcher im Jahr 1994 mit einem Finalsieg gegen den Bänkleclub Häder abgeschlossen wurde.


Stehend von Links: Josef Kraus, Alois Ritter, Alfred Just, Johann und Georg Stuhlmüller, Johann Plabst
Kniend von Links: Günther Leutenmayr, Kaspar Stuhlmüller, Heinz Just, Sebastian Kraus, Helmut Schröffel, Franz Fischer

Seit vielen Jahren wird in Lindach bei der Friedenslinde regelmäßig ein Maibaum aufgestellt. Bei einer kleinen zwanglosen Feier treffen sich Alt und Jung, es wird eine Brotzeit eingenommen und teilweise bis in die Morgenstunden verweilt.

 

Seit einigen Jahren beteiligen sich die „Eventmanager“ unserer Feuerwehr auch am Maibaumwettbewerb der Brauerei Unterbaar mit großem Erfolg. Bei der Internetabstimmung konnte der Lindacher Maibaum bereits zweimal den ersten Platz erreichen. Da dieser Wettbewerb auch einen Siegespreis in Form von Freibier und großen Pokalen einschließt, konnte im Anschluss bereits mehrmals eine fröhliche Siegesfeier abgehalten werden.

 

Zur Geschichte der Gemeinde Lindach

Vermutlich im elften Jahrhundert entstand Lindach als Rodungsdorf an der damals wichtigen Heer- und Handelsstraße von Augsburg nach Ulm. Da die Endung „-ach“ oft eine Feuchtwiese bezeichnet, ist anzunehmen, dass sich der Wald an dieser Stelle d. h. in der Senke zwischen Lindach, Neuhäder und Au, auf größerer Fläche lichtete, weswegen hier besonders günstige Voraussetzungen für eine Rodung bestanden. Von der Straße aus wurde in nördlicher und nordöstlicher Richtung ein Keil in den „Urwald“ getrieben, der sich heute auf Satellitenbildern als ovale Einbuchtung identifizieren lässt.

Urkundlich erwähnt wird der Ortsname erstmals im Jahre 1331. Damals zählte der Ort 30 Häuser (7 Bauernhöfe, 23 so genannte Sölden, und 179 Seelen – eine Einwohnerzahl, die wir schon lange nicht mehr erreichen). Die Einwohner bewirtschafteten damals nicht ihr eigenes Land, sondern bearbeiteten als „Hörige“ die „Scholle“ ihrer Grundherren. Neben dem Hochstift und dem Domkapitel Augsburg waren dies zunächst das Benediktinerstift St. Ulrich und Afra, Augsburger Patrizier, die Marktgrafschaft Burgau und die Burgherrschaften Zusameck und Wolfsberg. Im Laufe der Zeit gelang es dem Domkapitel Augsburg, durch Kauf oder Tausch das ganze Dorf zu erwerben und dort bis zur Säkularisation im Jahre 1803 allein die Grundherrschaft auszuüben. Verwaltet wurde Lindach vom Domkapitelschen Pflegamt Dinkelscherben.

Die Säkularisation machte den Ort - wie den gesamten Bereich zwischen Iller und Lech – zu einem Teil Bayerns. Dies brachte den Einwohnern Lindachs in den nächsten Jahrzehnten die persönliche Freiheit und die Möglichkeit, eigenständig zu wirtschaften. Unser Dorf erhielt durch das zweite Gemeindeedikt des Königreichs Bayern vom 17. Mai 1818 die politische Selbstständigkeit, die es erst verlor, als es zum 1. Mai 1978 zusammen mit den Orten Anried, Breitenbronn, Ettelried, Fleinhausen, Grünenbaindt, Häder, Oberschöneberg und Ried in den Markt Dinkelscherben eingemeindet wurde. Im Jahr 2008 zählt Lindach 147 Einwohner.

Das Lindacher Wappen:

Das Wappen prägt einerseits die Familie der Fraß von Wolfsberg durch ihre kulturellen Leistungen als Träger der Hochstiftisch-Augsburgerischen Lehen in Lindach und andererseits das Augsburger Domkapitel, da später die gesamte Grundherrschaft an diese überging. Daher bringt das seit 1965 in Gebrauch befindliche Lindacher Gemeindewappen den Wolf auf einem Berg mit vier Kuppen der Familie Fraß von Wolfsberg in den Farben Rot und Silber des Domkapitels Augsburg. Die Beschreibung lautet: „In Rot ein silberner Berg mit vier erhöhten Kuppen, darauf ein stehender silberner Wolf“.